Gerade im Selfpublishing scheinen sich viele zu fragen, worauf man bei einem Printbuchsatz achten sollte. Einige informieren sich ausgiebig, anderen wiederum scheint es schlichtweg egal zu sein.
Für jene, die sich Informieren möchten, werde ich versuchen einige grundlegende Punkte aufzulisten, auf welche man achten sollte. Ich habe selbst lange Recherchiert, herumprobiert und den Rat von anderen eingeholt.
Fangen wir bei dem Grundlegenden an:
Das Buchformat
Welches Format soll man also für sein Buch wählen? Welches Format ist ansprechend, welches nicht? Welches Format ergibt Sinn?
Ich beziehe mich hier auf die üblichen Angaben in Deutschland. Sprich: Für andere Länder kann es abweichende Werte geben.
Üblich für ein Taschenbuch sind die Maße 12 x 19 cm. Dies bezieht sich auf die einzelne Seite. Es ist das kleinste gängige Taschenbuchformat. Je nach Seitenzahl kann man auch ein etwas größeres Format wählen. Hier wäre eine Seitengröße von 13,5 x 21,5 cm empfehlenswert. Dies gilt natürlich für Bücher in der Belletristik. Für ein Sachbuch unterscheiden sich die Formate noch einmal. Hier wäre zum Beispiel ein Format von 14,8 x 21,0 cm die gängigste Wahl. Die Distributoren (KDP, BoD usw.) bieten unterschiedliche Größen an, die stellenweise von den von mir angegebenen Formatangaben abweichen, in der Regel jedoch nur geringfügig. Bei KDP weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man jedoch auch einen eigenen Formatwunsch angeben kann. Ich habe mich jedoch bei meiner Veröffentlichung über KDP für das Format 5 x 8 Zoll (12,7 x 20,32 cm) entschieden und werde diese auch zukünftig beibehalten, da ich all meine Bücher im gleichen Format veröffentlichen möchte.
Wie man sich persönlich entscheidet, ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich würde jedoch dazu raten, nicht all zu sehr von den üblichen Formaten abzuweichen, da dies einige Leser abschreckt.
Die Seitenränder
Auch hier findet man viele unterschiedliche Angaben. Ich werde mich deswegen an das halten, was ich herausgefunden und für mich persönlich als gut empfinde.
Für mich als Grundregel gilt: Je mehr Seiten, desto größer muss der innere Seitenrand sein. Warum? Damit man den Buchrücken schonen kann.
Viele Leser legen heute sehr viel Wert darauf, dass ihre Bücher auch nach dem Lesen keine Leserillen aufweisen. Das ist auch vollkommen in Ordnung und sollte nicht unberücksichtigt bleiben. Beim äußeren Rand mögen auch viele nicht, wenn es zu nah an den Rand geht. Meiner Empfehlung nach ist also ein äußerer Rand von 10 – 11 mm (bei dem von mir gewählten Amazonformat) notwendig um ein angenehmes Bild zu schaffen.
Bei einem Buch von 400 Seiten habe ich den inneren Rand auf 19 mm gesetzt. Bei Tochter des Mondes, welches 100 Seiten weniger hat, habe ich die inneren Ränder auf 15mm gesetzt. Dies macht das Buch angenehm lesbar, ohne den Buchrücken in Mitleidenschaft zu ziehen. Bei weniger oder mehr Seiten, muss dies natürlich angepasst werden.
Für die oberen und unteren Seitenränder habe ich einen Rand von 5,8 mm gewählt.
Dies sind natürlich nur Richtangaben, aber für mich funktionieren sie wunderbar.
Was ihr auf keinen Fall machen solltet, ist, die Seitenränder derart breit zu machen, dass ihr den Text unnötig streckt. Ihr solltet immer in Hinterkopf behalten, dass es den Leser mehr kostet, je mehr Seiten ihr in eurem Printbuch habt. Bei einem ordentlichen Buchsatz wird keiner etwas sagen, doch nur um das Buch nach mehr Seiten aussehen zu lassen, als es hergibt, wirft auf den Selfpublisher an sich nicht unbedingt ein gutes Licht.
Arbeit mit Formatvorlagen
Viele Distributoren bieten bereits Formatvorlagen für die von ihnen angebotenen Buchgrößen an. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn man einfach nicht weiterweiß oder Probleme damit hat, das richtige Format einzustellen. Niemand sollte sich davor scheuen, diese auch zu nutzen oder nach Hilfe zu bitten, wenn er seinen Buchsatz unbedingt selbst machen möchte.
Wenn man sein Buch von jemand anderem setzen lassen möchte, sollte man sich in jedem Fall vorab informieren. Lasst euch das Portfolio zeigen, fragt nach dem Satz eines Probekapitels, informiert euch vorab über die Kosten. Die Anbieter unterscheiden sich in den Preisen Massiv und einige Knüpfen euch sehr viel Geld für so gut wie keine Leistung ab. Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass man für eine einfache Ebookkonvertierung (zum Beispiel Epub in Mobi) 450 Euro zahlen soll. Dieser Preis ist natürlich vollkommen unverhältnismäßig, stellt für den Anbieter jedoch einen netten Minutenlohn dar. Denn ein einfaches Konvertieren dauert absolut nicht lange und erfordert oftmals nur wenige Mausklicks. Der Preis richtet sich für gewöhnlich an der Länge des Buches, weshalb ich euch pauschal keinen Durchschnittspreis nennen kann, aber ich hoffe, die Informationen helfen euch dennoch weiter. Es gibt natürlich auch gewissenhafte Buchsetzer, die ein sehr ausgeglichenes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Wenn ihr euch jedoch unsicher seid, nutzt die vielen Autoren-Hilfe-Gruppen auf Facebook, um euch zu rückzuversichern sowie den oben erwähnte Probesatz.
Mit diesen Informationen mache ich erst einmal einen Cut für diese Woche. Die äußere Form haben wir nun diskutiert, nächste Woche geht es um das Schriftbild und wie man dieses gestalten kann, bzw. sollte. Ich hoffe jedoch, dass euch diese Informationen schon einmal ein wenig weiterhelfen. Wenn ihr Fragen habt, schreibt sie mir doch in die Kommentare, ich werde versuchen in meinem nächsten Beitrag darauf einzugehen.
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